Heine-Journalismuspreis

Verleihung Heinrich-Heine-Journalismuspreis 2022

Zu einem der Höhepunkte im Veranstaltungsreigen des Vereins Düsseldorfer Journalisten (VDJ) waren am 28. Februar 2023 rund zwei Dutzend Gäste zusammengekommen. Auf dem Programm stand die Verleihung des Heinrich-Heine-Journalismuspreises 2022 in der ehrwürdigen Bibliothek des Heine-Instituts in Düsseldorf.

Turnusgemäß wurde der Preis in diesem Jahr für journalistische Arbeiten vergeben. Zum Wettbewerb eingereicht waren 24 Arbeiten aus Print, Online, TV und Hörfunk von 22 Journalistinnen und Journalisten. Nach intensiver Diskussion hatte die Jury einstimmig drei Texte ausgewählt, die mit einem Preisgeld von je 600 Euro bedacht wurden.


Mit dem Heinrich-Heine-Journalismuspreis 2022 ausgezeichnet

Anne-Sophie Lang, 32, freie Journalistin, für „Der Arbeitsscheue“, erschienen auf ZEIT online. Lang, die ihre beiden kleinen Kindern zur Preisverleihung mitbrachte, erhielt die Auszeichnung in der zum zweiten Mal vergebenen Sonderkategorie „Düsseldorf-Preis“.

In ihrem kurzweiligen Portrait schildert sie Episoden aus dem Leben eines Arbeitsverweigerers. Mit viel Liebe zu Details zeichnet sie ein umfangreiches und originelles Bild des Mannes, der vor dem Düsseldorfer Arbeitsamt seinen Lebensstil demonstriert. Laudatorin Daniela Junghans, Schriftführerin im Vorstand des VDJ, hob die Kombination aus Portrait und fast schon philosophischer Ebene hervor, die den Artikel von Anne-Sophie Lang so besonders macht.

Zum Beitrag: https://www.zeit.de/arbeit/2022-09/kaleu-arbeit-lebensqualitaet-protest


Henning Rasche, 32, leitender Redakteur bei der Rheinischen Post, für „Geht’s noch“. In dieser Reportage über einen Campingplatz in Schermbeck, wo Dutzende Pächter ihre Häuser wegen angeblicher Brandschutzmängel abreißen sollen, stellt er in lebhaften Portraits die verschiedenen Beteiligten vor und schildert ihre unterschiedlichen Perspektiven. Damit verbunden ist eine verständliche Darstellung komplizierter baurechtlicher Sachverhalte.

Die Arbeit von Rasche, zu der Zeit noch Lokalredakteur in Wesel, mache deutlich, so Laudator Andreas Fasel, Redaktionsleiter NRW der WELT am Sonntag, was Lokaljournalismus zu leisten imstande sei. Und was ein Lokalredakteur ChatGPD voraus habe. Der Beitrag sei eine „Perle dieser Gattung“.

Zum Beitrag: https://rp-online.de/nrw/staedte/wesel/campingplatz-schermbeck-vorwuerfe-gegen-betreiber-bei-brandschutz_aid-66954147


Theresa Rauffmann, 25, Redakteurin bei der WirtschaftsWoche, für „Dòngfeng“. Dieser anschaulich geschriebene und gut recherchierte Beitrag über die Rolle chinesischer Windkraftanlagenbauer bei der Energiewende zeichnet ein vielschichtiges Bild der Branche. Das Spiel mit chinesischen Begriffen verleiht dem Beitrag zusätzlich Unterhaltsamkeit.

Die VDJ-Vorsitzende Julie Edelmann-Veith verlas die Laudatio des erkrankten Prof. Olaf Jandura, Vertreter des Lehrstuhls Kommunikations- und Medienwissenschaften am Sozialwissenschaftlichen Institut der Uni Düsseldorf. Jandura beleuchtete die Arbeit Rauffmanns aus wissenschaftlicher Perspektive anhand von vier Dimensionen, die die Kernfunktionen der Medien ausmachen. So gelänge es Rauffmann über die Darstellung der Parallelen zur Entwicklung in der Solarbranche das Thema in einen größeren wirtschaftspolitischen Rahmen einzuordnen und Zusammenhänge aufzuzeigen.

Zum Beitrag: https://www.wiwo.de/my/unternehmen/energie/dngfng-chinesische-off-shore-windturbinen-mitten-in-europa/28590796.html


HHJP: Der Düsseldorfer Journalismuspreis

Der Verein Düsseldorfer Journalisten vergibt seit 2011 den Heinrich-Heine-Journalismuspreis in Zusammenarbeit mit dem Sozialwissenschaftlichen Institut der Universität Düsseldorf. Der Preis wird wechseljährig an Journalistinnen und Journalisten bis 35 Jahre vergeben sowie für Bachelor- und Masterarbeiten mit wesentlichem Beitrag zur Journalismusforschung.

Chronik: Sämtliche Preisträger:innen des Heinrich Heine-Journalismuspreises auf einen Blick

Rückblick: Alle Berichte über unsere bisherigen Preisverleihungen

(Text: Julie Edelmann-Veith / Fotos: Michael Gstettenbauer)