VDJ zeichnet aus: Die Verleihung des Heinrich Heine-Journalismuspreises 2024

Guter Journalismus lockt viele Leute: Fast 50 Gäste kamen am 13. März 2025 ins Heinrich Heine-Institut zur Verleihung des Heinrich Heine-Journalismuspreises. Mit dem Preis prämiert der Verein Düsseldorfer Journalisten (VDJ) alle zwei Jahre herausragende journalistische Arbeiten junger Kolleg:innen.


Heinrich Heine-Journalismuspreis: Jury und Kriterien

Mehr als 20 junge Journalistinnen und Journalisten hatten ihre Beiträge aus Print, Online, TV und Hörfunk eingereicht an unsere prominent besetzte Fachjury: Dr. Sabine Brenner-Wilczek (Direktorin Heinrich Heine-Institut), Vivien Leue (Korrespondentin Deutschlandradio), Andreas Fasel (NRW-Redaktion Welt/Welt am Sonntag), Christof Rose (Pressesprecher Architektenkammer NRW), Professor Marc Ziegele (Kommunikations- und Medienwissenschaften, Heinrich Heine-Universität).

Zu den Bewertungskriterien gehörten unter anderem die Qualität der Recherche, die Brillanz der Sprache sowie die gesellschaftliche Relevanz des journalistischen Beitrags. Nach intensiver Diskussion entschieden Jury und Beirat, im Rahmen der Preisverleihung dieses Jahr erstmals sämtliche Kolleg:innen zu würdigen, deren Arbeiten definitiv in die engere Auswahl kamen. Denn auch eine Nominierung ist eine Form der Auszeichnung und Wertschätzung.

Shortlist Heine-Journalismuspreis: And the nominees are…



1. Preis: Sophie Sommer „Ich spüre noch seine Hände auf mir“

Gewinnerin Sophie Sommer und Jurorin Vivien Leue
Gewinnerin Sophie Sommer und Jurorin Vivien Leue

Der erste Preis ging an Sophie Sommer, 28, Politik-Redakteurin, für „Ich spüre noch seine Hände auf mir“, erschienen in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Die Autorin berichtet über die Kinder- und Jugendprostitution in der Dortmunder Nordstadt, auf abstrakter Ebene und anhand konkreter Einzelschicksale. Eine aufrüttelnde Recherche über ein Thema, das bisher wenig öffentliche Aufmerksamkeit erhalten hat. Zum Beitrag: waz.de/rhein-und-ruhr/article407121272/kinderprostitution-ich-spuere-noch-seine-haende-auf-mir.html

Auf Rang zwei lagen zwei Beiträge gleichauf:

2. Preis: Jacqueline Goebel „Stau-See“ (Wirtschaftswoche)

Gewinnerin Jacqueline Goebel und Juror Andreas Fasel
Gewinnerin Jacqueline Goebel und Juror Andreas Fasel

Der erste zweite Preis ging an Jacqueline Goebel, 35, freie Journalistin, für „Stau-See“, erschienen in der Wirtschaftswoche. Die Autorin ist entlang des Panama-Kanals gereist und schildert, wie die Folgen des Klimawandels schon jetzt die Funktion der wichtigen Wasserstraße der Welt beeinträchtigt. Ein ungewohnter, umfassender Blick auf dieses Nadelöhr der globalen Wirtschaft, die gerade wieder im Fokus der Weltöffentlichkeit steht. Zum Beitrag: www.wiwo.de/unternehmen/handel/panamakanal-kann-ein-gewagter-plan-das-nadeloehr-der-schifffahrt-retten/29644342.html

2. Preis: Verena Kensbock „Tief in der Grube“ (Rheinische Post)

Gewinnerin Verena Kensbock und Beirätin Katharina Frehmann
Gewinnerin Verena Kensbock und Beirätin Katharina Frehmann

Der zweite zweite Preis ging an Verena Kensbock, 34, Reporterin, für „Tief in der Grube“, erschienen in der Rheinischen Post. Die Autorin berichtet aus der Baugrube des „Grand Central“, wo sich zum Zeitpunkt der Reportage Drogen, Gewalt und Prostitution breitgemacht hatten. Der Beitrag schildert intensiv einen neuen sozialen Brennpunkt mitten in Düssseldorf und zeigt gelungen die vielen Schichten des Problems auf. Zum Beitrag: rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/duesseldorf-wie-die-drogenszene-das-bauprojekt-grand-central-besiedelt_aid-96228197


Die Journalismuspreis-Gewinnerinnen Sophie Sommer, Jacqueline Goebel,und Verena Kensbock mit den Laudator:innen Vivien Leue, Katharina Frehmann und Andreas Fasel.
Die Journalismuspreis-Gewinnerinnen Sophie Sommer, Verena Kensbock und Jacqueline Goebel gemeinsam mit den Laudator:innen Vivien Leue, Katharina Frehmann und Andreas Fasel.

HHJP: Der Düsseldorfer Journalismuspreis für den Nachwuchs

Der Verein Düsseldorfer Journalisten vergibt seit 2011 den Heinrich-Heine-Journalismuspreis in Zusammenarbeit mit dem Sozialwissenschaftlichen Institut der Universität Düsseldorf. Der Preis wird wechseljährig an Journalistinnen und Journalisten bis 35 Jahre vergeben sowie für Bachelor- und Masterarbeiten mit wesentlichem Beitrag zur Journalismusforschung.

(Text: Stanley Vitte / Fotos: Constanze Tillmann)