5.000 Arbeitsplätze sind im neuen Innenhafen der Stadt Duisburg in den vergangenen Jahren entstanden – mehr als die industriellen Hafenbetriebe an gleicher Stelle früher bieten konnten. Eine spannende und informative Exkursion durch den Innenhafen unternahm am 28. Mai der Verein Düsseldorfer Journalisten. Rund 40 Kolleginnen und Kollegen begaben sich bei schönstem Frühsommerwetter auf einen Spaziergang durch das städtebauliche Highlight Duisburgs und lernten die Schimanski-Stadt von einer ganz neuen Seite kennen.
Thorsten Fischer ist nicht nur Historiker und Stadtführer, sondern auch gebürtiger Duisburger. Diese drei Faktoren prägten die Erläuterungen und Anekdoten, mit denen er den Mitgliedern des VDJ Hintergründe und Fakten zur Umgestaltung des größten Innenhafens Europas vermittelte.
Der Duisburger Innenhafen liegt nur zehn Fußwegminuten entfernt von der City – und war dennoch über viele Jahre „Schmuddelecke und Nachtjackenviertel“ der Stadt, in das man besser nicht ging, erinnerte sich Thorsten Fischer. Erst ein städtebaulicher Masterplan des britischen Stararchitekten Lord Norman Foster gab den Anstoß, das für die Stadtentwicklung wertvolle Gebiet entlang des südlichsten Hafenbeckens zu einem modernen Standort für Arbeiten und Wohnen umzuwandeln.
Ein wichtiger Ankerpunkt war und ist dabei die alte Küppersmühle, die durch den Kunstsammler Hans Grothe 1999 nach einem Entwurf der Basler Architekten Herzog & de Meuron in ein international renommiertes Museum für zeitgenössische Kunst umgebaut wurde. Heute reihen sich hier moderne Bürobauten an hochpreisige Wohnungen, durchwebt von gastronomischen Angeboten und Wasserspielen für Kinder.
450 Mio. Euro wurden bislang in den Innenhafen investiert, wobei die Stadt selbst lediglich eine Anschubfinanzierung von 50 Millionen Euro stemmte. Vor allem die gelungene Mischung von Wohnen und Arbeiten führte dazu, dass der Innenhafen heute international als Vorbild für die Rückkehr der Städte ans Wasser gilt. Düsseldorf, Köln und verschiedene Großstädte im Ruhrgebiet orientierten sich bei der Konversion ihrer Häfen an Rhein, Ruhr und den Kanälen im Ruhrgebiet an dem Großprojekt, in dem gegenwärtig im Rahmen der Kulturhauptstadt RUHR.2010 zwei weitere zeichenhafte Bauwerke realisiert werden: der prominente Aufbau eines Museumsquaders auf die Küppersmühle zum Ausbau des Museums (Entwurf: Herzog & de Meuron Architekten) sowie der Neubau des nordrhein-westfälischen Landesarchivs (Entwurf: Ortner + Ortner).
Für die Journalistinnen und Journalisten aus Düsseldorf schloss sich an den Rundgang durch den Innenhafen eine Bootsfahrt durch den Duisburger Industriehafen in Ruhrort an. Die VDJler nutzen die Sommertour des Vereins Düsseldorfer Journalisten nicht nur, um den größten Binnenhafen Europas mit vielen Details und überraschenden Ansichten kennen zu lernen, sondern auch zum kollegialen Austausch und zum Gespräch über aktuelle berufspolitische Fragen – und zum Networking.
(Foto: Friedhelm Holleczek)