Japan am Rhein: Journalisten zu Besuch im EKO-Haus

„Der Buddhismus ist die zentrale Wurzel der japanischen Kultur. Wer Japaner verstehen möchte, sollte von hier ausgehen.“ Jan-Marc Nottelmann-Feil, Japanologe und Mitarbeiter im EKO-Haus Düsseldorf, brachte schnell auf den Punkt, warum ein Besuch in der japanischen Tempelanlage und dem EKO-Haus in Düsseldorf-Niederkassel sich für Journalistinnen und Journalisten lohnt. Rund 8.000 Japaner leben in der Landeshauptstadt, eine der größten japanischen Gemeinschaften im Ausland.

Etwas versteckt, hinter hohen Hecken und umgebenden Pappeln, liegt in direkter Nachbarschaft zum Büropark „Seestern“ das japanische Kulturzentrum Düsseldorf. 1993 wurde es von Yehan Numata, einem erfolgreichen Geschäftsmann und Gründer der „Society for Buddhist Understanding“, ins Leben gerufen. Die Anlage besteht heute aus mehreren, typisch japanischen Elementen, wie der Japanologe Jan-Marc Nottelmann-Feil einer Gruppe von 25 Journalisten des Vereins Düsseldorfer Journalisten im Rahmen eines „Jour Fixe“ des VDJ erläuterte.

„Die japanische Kultur ist in ihrer Bildsprache stark an der Topografie des Landes und an buddhistischen Tempelanlagen ausgerichtet“, erläuterte Nottelmann-Feil, der selbst einige Jahre in Japan gelebt hat. Japanische Gärten wiesen deshalb immer Felselemente auf, die Berge symbolisieren, und Flussbilder, die oft als Kieswege ausgeführt werden.
Ein japanischer Garten bildet auch den Rahmen für das Kulturzentrum in Düsseldorf, das außerdem einen großen Tempel und das EKO-Haus umfasst. Hier finden regelmäßig Ausstellungen, Seminare und Vorträge statt, die grundsätzlich für alle Interessierten geöffnet sind.

„Wir wünschen uns einen engen Austausch mit der deutschen Bevölkerung“, betonte Professor Takao Aoyama, der Leiter des EKO-Hauses. Als Oberpriester der buddhistischen Gemeinde empfing er die Düsseldorfer Journalistinnen und Journalisten mit einer buddhistischen Gebets-Zeremonie im Tempel. „Unsere Religion ist auf die Überwindung der irdischen Fehler und Lasten angelegt“, erläuterte Prof. Aoyama. Das angestrebte Nirwana sei keineswegs ein Zustand der Auflösung, sondern der Reinheit und der Erlösung von den Beschwernissen des Lebens. Genau 108 Fehler und Laster kennt der Buddhismus, welche es zu überwinden gelte. In der alljährlichen Neujahrs-Zeremonie, zu der sich über 100 Gläubige und Gäste zusammen finden, wird die große Glocke des japanischen Gartens entsprechend exakt 108 Mal geschlagen. Auch an den buddhistischen Gebeten können interessierte Gäste jederzeit teilnehmen.

Ein original japanisches Holzhaus, das nach Düsseldorf transloziert wurde, und eine Bibliothek ergänzen das Kulturangebot, das allen Interessierten von Dienstags bis Sonntags von 13.00 bis 17.00 Uhr offen steht.

EKO-Haus der japanischen Kultur e.V.
Brüggener Weg 6
40547 Düsseldorf
Tel.: 0211 – 577 918 0
www.eko-haus.de